17.01.2021 Sámara – Sunset und noch einmal pura vida genießen
Der Abschied von der Gruppe in San José war dann doch ein wenig emotional. Es hat einfach gut getan, in einer kleinen Gruppe unterwegs zu sein, alles Reisende, da ist es weniger wichtig, wie alt jemand ist aus, aus welchem Land, welche Sprache – die gemeinsame Erfahrung des unterwegs seins in immer vertrauter werdender Gruppe war gut! Gebucht hatte ich die Tour über MojaTravel – war mal ein Tipp zweier junger Deutscher im Flieger von Amsterdam nach Quito gewesen, hatte ich mir gemerkt. Veranstalter ist G-Adventures aus Kanada, mit denen werde ich bestimmt wieder einmal reisen, sehr gutes Konzept!
Nach einer Übernachtung in San José ging es für mich dann am nächsten Morgen auch gleich früh weiter zum Busbahnhof, wieder mit dem Bus nach Samara, da war ich schon im November, back to the roots… Dort hatte es mir einfach am besten gefallen und der kleine Ort am Pazifik bietet entspanntes Leben in einer wunderschönen Bucht. Im Ort habe ich mir ein Hotel mit Pool ausgesucht, das Belvedere, wird von Deutschen geführt und gefällt mir sehr, besonders der Pool, schön groß und tief, morgens und abends schwimme ich da meine Bahnen.
Gusto Beach 🏝
In den nächsten Ort beziehungsweise Strand weiter südlich wollte ich mit dem Bus fahren. Hat alles soweit geklappt, wenn man davon absieht, dass der Bus über 1 Stunde Verspätung hatte. Der Los-Verkäufer, der auch nach Puerto Carrillo wollte, erklärte mir, der Bus hätte ein Problem, es würde heute länger dauern. Okay, nicht wirklich schlimm, ich habe hier ja keinen Stress. Anstrengend wurde es nur kurzfristig, als Andrea in den Bus stieg und sich zu mir gesellte. Sie wohnt auch im Belvedere, ist aber offensichtlich leicht verwirrt und etwas anstrengend. Sie wusste weder, wohin der Bus fuhr, noch wann zurück, noch, dass man sich das Ticket vorher kauft. Nach zehn gemeinsamen Minuten am Aussichtspunkt im Zielort traf sie aber eine gute Entscheidung, nämlich den Rest des Tages ohne mich zu verbringen. Mir reichte durchaus die Begleitung durch meine Kamera – da bietet sich immer mal wieder ein neues Motiv. Diesmal hatte ich Glück und habe rote Aras im Flug erwischt, nicht perfekt, aber ich war happy.
Gestern habe ich den Tag für einen Friseurbesuch genutzt – in Deutschland geht ja nix zur Zeit! Wilmer hat das alles gut hinbekommen mit der Farbe und dem Schneiden und ist ein netter Typ, der es als Kolumbianer in Sámara nicht so ganz leicht hat. Die Leute hier in Costa Rica sind zwar angenehm und entspannt, aber Vorbehalte gegenüber bestimmten Nationen und der machismo können schon nervig sein.
Den Rest den des Tages habe ich den Strand genossen, schön im Schatten einer Palme, ist heiß hier, ab und an mal ins Wasser und ansonsten mal nichts tun. Abends den Sonnenuntergang genießen, schon ein wenig Abschied nehmen.
Für heute hatte ich über Airbnb-Entdeckungen einen Ausflug gebucht, der vor einer Woche noch nicht im Programm stand, an einen Wasserfall. Das war ein Glücksgriff. War mit Jeff (Tourguide) und Marius aus der Schweiz unterwegs, der hier in der Sprachschule Spanisch lernt. Das könnte auch noch mal ein Projekt für mich sein für eine weitere Reise.
Eine recht entspannte Wanderung führte uns in ein felsiges Gebiet, in dem mehrere Wasserfälle und Wasserlöcher zu finden waren – Rückenmassage für lau, ein bisschen Wellness im Felsen🪨, schön war’s!
sehr kleine Bananenart Soda Perla – ein casado in einer lokalen Soda war inbegriffen – und lecker 😋
Die Reise ist jetzt fast zu Ende, am letzten Tag hieß es noch einmal „powerchillen“ und abends zu viert mit Marius, Wilmer und einer Kanadierin aus Marius‘ Gastfamilie zum Cocktail trinken an denStrand. Das war ein sehr schöner Abschiedsabend 🙂




Die Idee mit dem Schnupper-Surfkurs hatte ich wieder verworfen, als Jeff erzählte, wo er am Körper überall Blessuren vom Surfen habe.😅.
Wenn du hier öfter mal gelesen hast und ich davon aber gar nichts weiß, würde ich mich freuen über eine kleine Rückmeldung, egal welcher Art, gern an meine WhatsApp-Nummer aus Costa Rica, die noch bis zum 20. Januar funktionieren wird. Sie lautet: +50672290826
Oder hier in den Kommentaren, das geht auch. Vielleicht melde ich mich noch kurz vor Abflug oder aus Deutschland, vielleicht auch nicht. War jedenfalls eine schöne Reise mit vielen Eindrücken für alle Sinne. Besonders die Tiere hier zu beobachten hat Spaß gemacht und das Fotografieren fand ich auch spannend, könnte ein neues Hobby sein.
In Deutschland wird es bestimmt nicht ganz so schön sein wie hier, aber ein bisschen was aus Costa Rica von der Lebenshaltung will ich mir bewahren – die Worte die man hier täglich am häufigsten hört. In dem Sinne:
„Pura Vida“ 🇨🇷🥰
12.01.2021 Unterwegs nach San José – Regen statt Reggae erlebt
Porto Viejo the Talamanco präsentierte sich so, wie unser Reiseleiter Jeff das für einen großen Teil unserer Reise angekündigt hatte: Regen, Regen, Regen.
Am Ankunftstag war das Wetter noch ganz ordentlich, sodass wir gemeinsam den Ort erkundeten und abends in einer Strandbar noch ein Getränk zu uns nahmen. Es war Sonntag, zählt in Costa Rica zum Wochenende und damit müssen alle Bars um 21:00 Uhr schließen als Corona-Schutzmaßnahme. Um 21:04 Uhr wurde es dann hektisch. Schnell bezahlen und dann schnell weg. Die Polizei kontrolliert die Maßnahmen und lässt offensichtlich nicht mit sich spaßen. Das wissen auch die Barbetreiber. Reggae gab es übrigens kaum zu hören. Ich fragte warum und erfuhr, dass diese Art von Musik momentan eher vermieden wird, da sie zu größeren Zusammenkünften einzuladen scheint und dann die Party abgeht.
Reggae könne man stattdessen riechen, sagte man mir. Das kann ich so bestätigen. Der Konsum von Haschisch ist zwar landesweit verboten, wird an der südlichen Karibik-Küste aber toleriert. Es wird viel geraucht, man riecht es überall.
Am nächsten Morgen wollten dann vier von uns ins Jaguar Rescue Center, in dem verwaiste Wildtiere wieder aufgepeppelt werden. In einer etwa 90-minütigen Führung erfuhr ich viel über die einzelnen Tiere, deren Geschichte und die Bemühungen sie wieder zurück in die Wildnis entlassen zu können. Das gestaltet sich manchmal nicht so einfach. Ein Affe beispielsweise war 19 Jahre lang in einer Garage gefangen gehalten gewesen und ist entsprechend traumatisiert. Ein anderer Brüllaffe lebte im Hause eines Drogenbosses, der eigens einen Tierwärter engagiert hatte. Er war zwar entsprechend äußerlich in gutem Zustand, kannte aber keinen Umgang mit eventuellen Feinden. Nach mehreren gescheiterten Freisetzungsversuchen soll er nun auf einer kleinen Insel ausgesetzt werden, wo er keine natürlichen Feinde hat. Während unserer Tour begann der große Regen, entsprechend nass war die Rückfahrt mit dem Leihfahrrad in den Ort. Aber zunächst einige Impressionen aus dem Center.
Strand gegenüber des Jaguar Rescue Centers Faultiere lernen, welche Blätter sie essen können und welche eben nicht Ihm mangelt es an sozialer Kompetenz, da er 19 Jahre in einer Garage eingesperrt lebte
Für den Nachmittag stand ein Besuch bei den Bribri auf dem Programm, einem indigenen Volk. Luis begrüßte uns, Schuhe ausziehen und hinauf in den Wohnraum und die Küche der zentralen Hütte hieß es. Ungewohntes Gehen auf dem Fußboden, hergestellt aus Hölzern einer Palme, viele Lücken und nicht besonders stabil. Gewöhnungsbedürftig. Wir durften fotografieren und dann zusehen, wie aus der Kakaopflanze Schokolade hergestellt wird. Mariecella, die Tochter von Louis, durfte uns dann zeigen, wie die Kakaobohnen auf einem großen Stein zermahlen werden. Wir durften auch alle mal probieren. Wem es gelang, war heiratsfähig😉.
Nach der Schokoladenherstellung ließ uns Luis noch eine Führung durch seinen Garten angedeihen. Dort wachsen nicht nur Kakaobohnen, sondern allerlei Pflanzen, deren Blätter eine medizinische Wirkung haben.
Aus Pflanzenfasern hergestellt: nicht zerheißbar, wird auch bei der Fertigung von Dächern verwendet Heilpflanze Dekorative Wiederverwendung von Plastikflaschen, aber jede Pflanze dient auch einem Sinn und Zweck
Im Anschluss ging es noch zu einem Wasserfall, schön und erfrischend. Wasserfälle gibt es viele hier in Costa Rica. Nachdem wir die Stufen wieder hinauf zur Straße geschafft hatten, gab es zur Belohnung noch einen Coco Loco: das Wasser der jungen Kokosnuss wird dazu noch mit etwas Rum angereichert.




Es folgte der große Regen. Anders als in Asien hört so ein Regen leider nicht wieder auf – es regnet mal mehr und mal weniger, meistens aber mehr. Heute Früh dann also Aufbruch, auch im Regen und unterwegs Stau – viel Stau. Ein LKW war auf einer Brücke bei einem Zusammenstoß von der Fahrbahn abgekommen und hing mit dem Hinterrad seitlich über die Brücke hinaus.




Statt zu warten, dass die Polizei den Verkehr regelt und das Problem gelöst wird, versuchten viele ungeduldige Autofahrer, sich durchs Nadelöhr zu zwängen. Alles etwas merkwürdig – Wir sind seit mehr als 5 Stunden auf einer Strecke unterwegs, die schon lange hinter uns liegen müsste. Morgen ist dann die Gruppenreise auch offiziell beendet und für mich geht es weiter nach Samara, dort wo ich schon am Anfang meiner Reise ein paar Tage war. Noch einmal entspannen und Sonne tanken – ich melde mich dann noch einmal von dort aus der ☀️😎
10.01.2021 Puerto Viejo de Talamanca – Gespannt auf Reggae und Kokosnuss
Das Wetter blieb uns hold in Tortuguero. Nicht ganz so optimal lief es mit dem Wunsch einer Freundin, ich möge noch eine schöne Reise haben und das ohne nächtliches Geflatter. Eine Fledermaus war es nicht, diesmal waren es Maikäfer, auch wenn hier gerade Januar ist. Sie sammeln sich schareneeise vor den Zimmertüren des Hotels im Schein der Außenbeleuchtung der Cabinas und kriechen dann durch den recht breiten Spalt zwischen Fußboden und Zimmertür. Sie lieben einfach das Licht, machen durch ihr Rumgeflatter einen Höllenlärm und sind irgendwie auch nicht so richtig appetitlich. Also schob ich noch einige nach draußen, deckte den Türspalt mit Handtüchern ab und beschloss mit dem nicht erkennbaren Rest Milde walten zu lassen und die Nachtruhe zu beginnen. Das klappte nur begrenzt. Immer wieder habe ich einige Käfer nach draußen befördert. Dann zwackte mich auch noch eine Ameise. Dann noch mal. Hellwach. Besonders als ich erkannte, dass die Ameise ein Maikäfer war. Der hat dann nicht überlebt.
Leicht gerädert ging es an am nächsten Morgen um 6:00 Uhr auf Natur-Erkundungstour. Die meisten hatten sich entschieden, in einem Kanu sitzend den Fluss und die Tiere zu genießen, während hinten einer rudert. Ich fragte, wie viele denn in einem Kanu wären. Fünf waren mir eindeutig zu viele Leute und ich habe mich also für das Kajak entschieden, Das war eine gute Entscheidung! Zwar verpasste ich einige Erklärungen des Guides, konnte aber in relativer Ruhe schauen und fotografieren und mich nicht darüber ärgern, dass der Winkel gerade nicht passte oder wir schon weiter wollten.
Wer sich bei den Fotos dann weniger für Vögel interessiert, sollten vielleicht gar nicht erst hinschauen, es gibt einfach zu viele davon😉
Sehr faszinierend war auch der kleine Kaiman, schätzungsweise 60-70 cm lang.
Am Nachmittag gab es dann noch eine kleine Wanderung auf die höchste Erhebung im Umkreis des Ortes mit wunderschönem Blick über den Regenwald. Ein paar Giftfrösche, circa ein bis 2 cm groß, gab es auch noch zu sehen, andere wohl gemerkt als an der Pazifikküste, die waren nämlich nicht giftig, auch wenn sie optisch sehr ähnlich erscheinen.
Die letzten zwei Tage der Rundreise verbringen wir nun in Puerto Viejo de Talamanca – mal schauen was die südliche Karibik des Landes mit Reggae, Rastalocken und Kokosnussmilch in den Gerichten so zu bieten hat, bevor die Rundreise dann in San José endet.
09.12.2021 Tortuguero – Sonnenschein im Regenwald
Von La Fortuna aus hatte uns unser Weg zunächst ins Zeltcamp Pozo Azul in Sarapiqui geführt. Dort lebten wir abgeschieden von der Zivilisation in recht komfortablen Zelten mit Doppelbetten, Strom und privatem Badezimmer. Der Dschungel war akustisch immer präsent – hier das Heulen und Bellen von Mono Congos, dort die Rufe der Tukane und anderer Vögel.




Der Besuch einer Kaffeeplantage, Lagerfeuer, eine kleine Wanderung zu einem Wasserloch in der Nähe des Camps, eine frühmorgendliche Vogelbeobachtungstour, eine Nachtwanderung, eine Tour mit dem Trecker, Herstellen von Empanadas – all dies stand für uns auf dem Programm. Auf der Nachtwanderung begegneten uns auch ein Ameisenbär und ein Gürteltier. Leider hatten beide keine Zeit für einen Fototermin.
Köstlichkeiten wurden in der Küche für uns bereitet.
Vom Zeltcamp aus ging es dann heute Früh weiter mit dem Van und dem Boot nach Tortuguero, einem kleinen Ort an der Karibikküste, der nur mit dem Boot erreichbar ist. Die Fahrt mit dem Boot über Flussläufe war ein Genuss mit viel Naturbeobachtung: kleine Krokodile, Vögel, Iguanas 🦎 . Mit dem Wetter hatten wir auch Glück. Eigentlich regnet es ständig, wir sind schließlich im Regenwald. Heute aber mal nicht😀☀️😎
Iguana Jesus Christus – Kann über das Wasser laufen 😇 Die Wasserwege von Tortuguero
Am Nachmittag ging es dann mit dem Boot rüber nach Tortuguero auf die andere Flussseite, ein wenig den Ort erkunden und zu guter letzt bei einem Cocktail in die Sonne sinken sehen. Es könnte einen im Leben härter treffen😀 🍹
Gottesdiensttickets per whatsapp grüner Ara Begdgnung mit einem Jaguar 🐆- was nun?
06.01.2021 La Fortuna – Fledermausalarm 🦇
Kleiner Nachtrag: nachts wurde ich wach, ist ja nicht ungewöhnlich. Ungewöhnlich war, dass mich irgendwas gestreift hatte. Dann sah ich es im Dunkeln, ein Schmetterling? Wirkte so massiv… Licht angemacht, kurz was gesehen, dunkel, oh nein, bitte nicht… Es versteckte sich unter meiner Matratze und kam aber bald wieder zum Vorschein. Ich hatte richtig vermutet, eine Fledermaus!
Also, ruhig bleiben, googeln. Wikihow verrät, wie man Fledermäuse entfernen kann, Handschuhe anziehen, volle Bekleidung, falls Sie mal beißt, in einen Eimer stecken und ab damit nach draußen, sie kann nicht senkrecht aufwärts fliegen. Schien mir nicht so geeignet für mich. Woanders hieß es, Türen auf und einfach warten. Das habe ich dann gemacht, mich draußen in die Hängematte gelegt und meinen Blog geschrieben. Nach 2 Stunden war sie weg und ich hatte meine Nachtruhe zurück. Kleine Eskapade der letzten Nacht😅




06.01.2021 La Fortuna – Frösche, Vögel und Vulkan
Von Monteverde aus ging es dann nach La Fortuna, dem Zentrum des Öko – Tourismus.
Im Ecocentro Danaus wird einem die Natur- und Vogelbeobachtung mit Fotos leicht gemacht. Fruchtstücke wurden ausgelegt und wir saßen, teils im Regen, überdacht und konnten zuschauen, wie das Obst die Vögel erfolgreich anlockte. Zum Ende des Tages dann auch endlich Tukane – Eine ganz andere Art als auf der Osahalbinsel und brav dicht vor unseren Augen, sehr fotogen! Einen Specht tatsächlich mal beim Hämmern ins Holz zu beobachten fand ich auch sehr beeindruckend.
Gleich eine ganze Horde Weißrüssel-Nasenbären bekamen wir dann unverhofft auf der Rückfahrt vom Ökozentrum zu sehen. Gleich am Straßenrand, bestimmt 15-20 Tiere, die in der Erde wühlten und bei geöffneter Tür neugierig in unseren Bus hinaufschauten. Das hatten wir so nicht erwartet.
Papagei in einer Soda auf dem Weg Eintrachtvogel 😉 Specht Annattoostrauch – Frucht wird zum Färben genutzt Kanadareiher Stirnlappenbasilisk Aguti – ein Nagetier Erdbeerfrosch – winzig Faultier – eindeutig dreizehig Weißrüsselnasenbär
Der Vulkan 🌋 Arenal ist schön geformt und soll sehr beeindruckend wirken. Wir gehörten leider zu den Gruppen, die ihn in drei Tagen nie so ganz zu Gesicht bekamen, weil er sich gerne hinter Wolken versteckt. Die Wanderung durch Lavagestein, als Rundweg konzipiert, da der Aufstieg zum Gipfel nach einem schweren Unfall irgendwann einmal verboten wurde, war trotzdem schön.
Weißkehl-Elster-Jay
Für den nächsten Tag hatte ich dann einen Ausflug zum Rio Celeste gebucht. Ich hatte mich auf türkisblaues Wasser an einem Wasserfall gefreut, der wegen einer chemischen Reaktion beim Zusammenfluss zweier Flüsse eine ganz besondere Farbe aufweist. Daraus wurde dann leider nichts. Der Ausflug wurde sehr kurzfristig abgesagt, da das Wetter angeblich zu zu starken Trübungen im Wasser geführt habe. Nun ja, sehr ärgerlich, aber ändern kann man das nun mal nicht. Der Rest der Truppe war zum Rafting und ich habe dann nach einer Weile überlegt, statt eines gebuchten Ausflugs zu Fuß zum la Fortuna Wasserfall zu wandern. War okay.
Künstlerisch angehauchtes Chaos auf dem Weg zum Wasserfall Rote Bananen Catarata de La Fortuna 500 Stufen abwärts, dann kommt man zum Fall Impressionen aus dem Schmetterlingsgarten
02.01.2021 Monteverde – Nebelwald und Nachtwanderung
Den Jahreswechsel verbrachten wir auf der Dachterrasse unseres Hotels in Quepos. Zunächst hieß es noch unterm Sonnenschirm im Regen sitzen, dann aber war es trocken und 7 Stunden nach Anbruch des deutschen Jahres 2021 war’s auch für uns soweit. Feliz Año Nuevo.🪅
Am nächsten Morgen ging es dann weiter nach Monteverde, weg von der Pazifikküste und hinauf in die Berge in den Nebelwald. Hier ist es deutlich kühler, windig, mit Regen muss man immer rechnen und nachts ist es recht kalt.
Nach einem Mittagessen im Ort wollten die meisten zum Ziplining. Ich nicht, ich hab das schon zweimal gemacht, in Honduras war es großartig, das zweite Mal weniger und die Aktion nach einem fröhlichen Abend fand ich nicht so passend für mich. Also brauchte es eine Alternative. Ich wollte in einen Schmetterlingsgarten. Nach meinen online Recherchen war nicht ganz klar ob er offen hatte oder nicht. Es sah mir so aus, als würde er schon um 14:30 Uhr schließen. Also bestellte ich mir ein Taxi im Supermarkt, um die verbleibende Stunde noch zu nutzen. Das hat dann leider alles nicht so richtig geklappt. Der Taxista wollte 2500 Colones, mein Guide hatte mir mit auf den Weg gegeben, wieviel für welchen Streckenabschnitt jeweils der höchste Preis wäre. Also nachverhandelt, 2000 Colones. Abgeladen am Schmetterlingspark musste ich feststellen, dass dieser zu hatte, ganz, wegen Pandemie. Dann im selben Taxi wieder zurück in den Ort beziehungsweise zum Hotel. Dort ein weiterer Disput um Preise – die Rezeptionistin des kleinen Hotels unterstützte mich auch mit einem Telefonat, egal, der Typ blieb unangenehm und hat seine Kohle bekommen. Es scheint hier zwei Taxi-Unternehmen zu geben, das höchste legale der roten Taxis und ein anderes, das wohl vorwiegend von den Einheimischen genutzt wird, eher halb legal, der Taxifahrer nannte sie „piratas“.




Für den Abend war eine geführte Nachtwanderung angesetzt. Das lief auch alles nach Plan. Relativ viele Gruppen unterwegs auf dem Gelände, trotzdem ein bisschen was gesehen. Und endlich den ersten kleinen Frosch, auf den ich schon lange gewartet hatte. 🐸
grüne Giftschlange Tarantula – Angeblich ungefährlich😁 schlafender Vogel
Heute Früh ging es dann hinauf in den Nebelwald von Monteverde. Wegen der hier aufeinander treffenden Klimazonen ist das Wetter eigentlich immer gleich, recht kühl, windig, ständiger Nieselregen. Das führt zu starker Überwucherung der Bäume im Sekundärwald und zu einer sehr hohen Artenvielfalt. Eine besondere Attraktion hier sind die Hängebrücken.
Bevor es auf den Rundgang ging, ließen wir uns nach von den Kolibris in deren Garten verzaubern. Aber lasst am besten einfach die Bilder auf euch wirken…




Bis zu 90 Flügelschläge pro Minute schaffen einige Kolibris
Ein besonderes Highlight wartete nach dem Mittagessen noch im Wald auf uns. Zwei auf bezaubernde Weise in einander gewachsene Bäume (Ficus tree).
ländliches Flair in Santa Elena
31.12.2020 Parque Nacional Manuel Antonio – Verliebt in Faultiere 🦥
Die Rundreise läuft seit zwei Tagen. Mit einem privaten Van sind wir unterwegs, da das zu COVID Zeiten sicherer erscheint als, wie sonst üblich, in öffentlichen Bussen. Auf dem Weg nach Quepos kamen wir an einer Krokodilbrücke vorbei. Es gab durchaus einige im Wasser zu sehen.
Mittags kamen wir im Hotel an und zunächst ging es an den Ortsstrand. Ich war geschockt: alles voll mit Menschen und Liegen, wie im Sommer an der Ostsee. Das kannte ich gar nicht, auf der Osahalbinsel ist immer alles sehr entspannt gewesen und voll bedeutete, dass irgendwo zehn Leute rumturnen. Na gut, ist eben so, hier sind Ferien und die Costaricaner nutzen auch das verlängerte Wochenende über den Jahreswechsel zum Urlaub machen.
Krokodilbrücke Quepos-Strand-megavoll😅
Heute Früh um 6:45 Uhr ging es dann zum nahe gelegenen Manuel Antonio Nationalpark. Ich war besonders darauf erpicht, Faultiere zu sehen, denn die vier verschiedenen Affenarten, die es dort auch gibt, kannte ich ja schon. Manch anderes Getier was sicherlich auch noch zu erwarten.
Die Faultiere waren zunächst faul und zeigten sich nicht. Am Ende der geführten Tour, fragte unser Guide, ob alle noch weiter im Park bleiben wollten – viele wollten den Strand genießen – oder ob jemand noch mehr Faultiere sehen wollte, falls welche auftauchen auf seinem Weg zum Ausgang. Ich war die einzige, die das wollte und es hat sich absolut gelohnt! Wir hatten ziemlich gute Sicht auf ein männliches Faultier, das gar nicht so faul war und von den 40m, die es am Tag zurücklegt, in unserer Gegenwart bestimmt sechs oder sieben absolvierte. Unser Guide machte auch einige Aufnahmen, zum Beispiel die Videos, mit meinem Handy durch das Teleskop. Ich hatte schließlich Nackenschmerzen, da das Viech oben im Baum sitzt und das Fotografieren irgendwann auch körperlich anstrengend wurde. Aber es macht schon echt Spaß, wenn dann doch mal ein Foto gelingt und man den faulen Wesen ins Auge sehen kann.
Auch viele Kapuzineraffen waren unterwegs. Ihr liebstes Spiel ist es, den zahlreichen Touristen etwas abzunehmen, Kekse sind dabei sehr beliebt.
Morgen geht es dann weiter nach Monteverde in den tropischen Regenwald. Den Jahreswechsel werden wir hier auf der Dachterrasse am Pool gemeinsam erleben.
Einen besonderen Gruß an das abgelaufene Jahr 2020 hat mir ein Bewohner des Parks heute Morgen für euch mit auf den Weg gegeben😉
2021 kann ja auch eigentlich nur besser werden. In dem Sinne Wünsche ich euch allen einen guten Rutsch und ein besseres Jahr 2021!




30.12.2020 San José – Die Rundreise beginnt
Aufregend und wunderschön war er, der Flug von Drake nach San José. Um 7:30 Uhr kamen John und Katia mit dem Taxi vorbei und holten mich ab. Über eine HuckelPiste und durch einen breiten Fluss ging es zum Flughafen. Im Vergleich zu Puerto Jiménez fand ich ihn recht groß und modern, aber seht selbst…. Beim Check-in wird alles gewogen, Person mit Handgepäck muss auf die Waage, der Rucksack natürlich auch. Alles klein und sehr entspannt. Dann wurde ich noch mal an den Schalter gerufen. Ob ich einen Flug eine Stunde später nehmen könne, sonst müssten Sie eine amerikanische Familie trennen. Deren Flug war offensichtlich aus irgendwelchen Gründen gecancelt worden. Habe ich mich drauf eingelassen und drum gebeten, dass ich einen Platz vorne auf der rechten Seite bekommen könnte. Ich durfte dann auch als erste einsteigen und mir den besten noch verbleibenden Platz aussuchen, einige Passagiere waren schon im Flugzeug, vermutlich aus Puerto Jiménez, gefragt hab ich aber nicht.
Zum Sitz muss man sich ein bisschen vorschieben und vorkriechen, ist doch eher eng so eine Cessna. Bordansagen gibt es auch, kurz vorm Abflug eine kleine Info auf Spanisch. 35 Minuten Flug werden erwartet. Dann geben Pilot und Copilot das Okay zum Abflug. Der Propeller läuft hoch, es wird laut und wackelt ein wenig und dann heben wir ab. Wunderschöne Aussichten über die Küstenregion der Osa-Halbinsel und dann die Pazifikküste entlang. Ein paar Wolken zwischendrin und insgesamt ein ruhiger Flug. Die Landung ist etwas härter als im großen Flieger. Nach 5 Minuten ist man dafür aber auch schon raus aus dem Flughafen. Einmal runter vom Rollfeld, Gepäck schnappen und fertig, viel besser als einen ganzen Tag lang im Bus zu sitzen!
In San José habe ich dann noch mal versucht, mit Claro zu verhandeln, um meinen festen Telefonvertrag eventuell schon vorher in etwas anderes umzuwandeln, aber das gestaltete sich mal wieder schwierig, war letztendlich eine hoch anspruchsvolle Stunde Sprachunterricht für mich und alles bleibt wie es ist. An 19.01. darf ich mich dort noch mal wieder anstellen, weil es am sinnvollsten ist. Naja, 10 GB Downloads werde ich hier nie benutzen, aber schön sie zu haben. In der Markthalle war ich auch noch, diesmal hatte Sie auch geöffnet. Als ich ankam war Sonntag und sie hatte geschlossen. Mittelaufregend, aber schönes Essen gab es, viel zu viel, aber lecker. Hab meine Nachbarin gefragt was sie hatte, das hatten alle, das habe ich dann auch genommen😋.
Für 40 Cent in die Stadt fahren😀 Mercado Central
28.12.2020 Bahia Drake – Bald heb ich ab ✈️
Morgen früh nämlich, dann nehme ich einen Flug mit Santa Air von Drake nach San José, wo meine Rundreise beginnt. Ich bin sehr gespannt auf den kleinen Flieger und wie es so sein wird in den 50 Minuten bis San José.
Die fünf Nächte in Drake vergingen erstaunlich schnell – ich habe es hier entspannt angehen lassen, zumal es zunächst ja sehr heiß war. Abhängen in der Hängematte mit Blick in den Urwald.
Gestern hatte ich dann einen Schnorchel-Ausflug zur Isla del Caño gebucht. Naja, wer mal im Roten Meer unterwegs war, konnte dem hier nicht so ganz viel abgewinnen, zumal das Meer statt wie normal glasklar deutlich getrübt war, aufgewühlt in den Nächten vor dem Vollmond, sagen die Einheimischen. Ein bisschen seekrank war ich auch, nein, nicht während der Fahrt, im Wasser dann, blöder Wellengang. Einen etwas verplanten Amerikaner hatte es aber schlimmer erwischt, der sah gar nicht mehr fröhlich aus. Egal, auf dem Rückweg gab es dann noch ein Mittagessen in Drake in einem Restaurant am Strand. Wir hatten einen sehr lustigen internationalen Tisch. Jason aus New York, der als TV-writer Soaps für Fox-Business entwickel, John aus Australien, der in Deutschland arbeitet mit seiner Freundin Katia aus Peru. Kennengelernt haben sich die beiden übrigens in Mexiko. Muntere Gespräche auf Englisch und Spanisch und zwischendurch mal ein deutsches „Prost“. Mit Katia und John teile ich mir morgen früh auch das Taxi zum Flughafen – wir haben festgestellt, dass wir den selben Flug gebucht haben. Dann bin ich gespannt auf die Gruppe zur Rundreise, morgen Abend trifft man sich im Hotel. Ob ich dann immer noch regelmäßig Zeit finde, hier was zu schreiben, werden wir sehen. Womöglich gerate ich die letzten drei Wochen hier noch in eine Art Reise-Stress…😅
Nicht alle Tier sind niedlich… Körperpflege Scharlachroter Tanager – männlich … und so sieht das Weibchen aus🙃
Und eines meiner zwei Lieblingsmotive lief mir heute Früh auch direkt vor die Linse, ihr werdet es hier gleich sehen. Bei mir im Zimmer wurde saubergemacht. Die Dame hatte Verstärkung dabei👫.
Und am Ende des Tages gibt es jetzt auch noch was zu essen: Casado, ein landes typisches Gericht, lecker und vielfältig, in der Casa del Tortugo, sehr empfehlenswert.




26.12.2020 Bahia Drake – Affen, Aras und Arztpraxis gesichtet
Arztpraxis in Drake Einmal durchs Gitter hineingelinst… Bambus kann schon groß sein Heute leider kein Eis 🍦
Heute war es nicht ganz so heiß und sonnig hier, durchaus ein Vorteil. Der Plan für heute war, einen deutschen Expat, zu dem ich über eine Facebook-Gruppe Kontakt hatte, zu besuchen und dabei den Sendero Drake entlang zu gehen, der als Wanderweg parallel an der Küste Richtung Süden verläuft. Der Weg war richtig schön: Abenteuerliche Hängebrücken, ein kleiner Hafen, viele Stufen, schöne Buchten, auch mit Sandstränden. In der Casa Aleman gab es wunderbare Blicke auf das Meer und vor allem auf diverse Affen, die in den Bäumen herumspielten. Der Deutsche spendierte ein rohes Ei, um die Affen anzulocken, weil ich gerne fotografieren wollte. Hat auch wunderbar geklappt, allerdings waren zwei Affen da. Einer schaute dann in die Röhre, der andere hat das Ei genossen. Ganz ordentlich oben aufgeklopft und dann ausgeleckt. Am Schluss noch Finger ablecken und weiter geht der Tag. Inzwischen waren auch Mono Congos aufgetaucht, die ihren Jungen das Hüpfen von Baum zu Baum beibrachten. Alles sehr interessant zu beobachten.
Casa Aleman Kapuzineräffchen – gierig – klauen auch gern mal Lebensmittel Zwei Affen 🐒 🐒-aber nur ein 🥚 ..und die Beute schnell sichern leider leer ausgegangen ordentlich ausgeleckt Mono Congos
Auf dem Rückweg traf ich an der Playa Cocalito nach auf Nawit, einen thailändischen Studenten der UN, der mit einem Stipendium seit sechs Monaten im Land ist. Wir haben ein bisschen geplaudert und gemeinsam dann noch versucht, die Aras zu fotografieren, die über uns im Mandelbaum saßen.
Es hatte sich inzwischen zugezogen und auf dem Rückweg wäre ich beinahe ordentlich nass geworden, wenn da nicht gerade eine Bar am Wegesrand aufgetaucht wäre. Ich wurde freundlich eingeladen, oben Platz zu nehmen und den Regen abzuwarten – einen Kaffee gab es auch noch dazu und eine deutsche Familie tauchte auf, mit der ich ein wenig geplaudert habe. Viel Kontakt also heute, passiert irgendwie einfacher, wenn man alleine unterwegs ist.




Pelikan an der Playa Cocalito Auf einem Geländer am Wegesrand Osa – treffend zusammengefasst Gibt es hier auch noch: Regen, Regen ☔️
25.12.2020 Bahia Drake – „muy basico“ – Batterien aufladen
Abschiednehmen hieß es also von Puerto Jiménez und der Plsya Platanares. Da der Treffpunkt zum Ausflug in den Nationalpark schon morgens um 5:20 Uhr war, übernachtete ich im Ort in einem Hotel am Strand, mit Pool – okay, er war vorhanden, groß war er nicht, ich hab ihn also mehr als Ort zum Lesen genutzt, um das von meiner Familie ausgeliehene spanische Buch „August“ fertig zu lesen und es an der Rezeption zum Abholen wieder abzugeben. 400 Seiten in Spanisch, las sich prima, ein sprachlich einfaches Jugendbuch, empfehlenswert aber für alle Altersklassen – den Film dazu „Wonder“ will ich in Deutschland unbedingt sehen – das Buch war großartig!
Ansonsten ging’s noch einmal in den Supermarkt, am Hafenanleger abhängen und mal nicht vor Einbruch der Dunkelheit mit dem Rad wieder aufbrechen müssen.
Faszinierend, diese kleinen avionetas…
Ich war einigermaßen nervös vor dem Nationalpark, da ich wusste, dass die Wanderung hart sein soll. Die zwei Kanadier, die auch noch dabei sein sollten, hatten kurzfristig gecancelt. So war ich dann doch alleine mit meinem Guide, Angel. Er hat einen beachtlichen Redefluss, die anderthalb Stunden der Fahrt über Stock und Stein, auf sehr schlechter Straße, durch einige Flussläufe, unterhielt er den Fahrer permanent. Dieser brauchte nicht viel zu sagen und tat es auch nicht. Um 7:40 Uhr ging es schließlich in Carate am Flughafen los. Also an der Landebahn, vom Flughafen sah man sonst nichts. Nach 1 Stunde waren wir dann in La Leona, Eintritt in den Nationalpark, registrieren und so weiter, schon 3,5 km geschafft, anstrengend, aber ging. Meine Hochrechnung, wann wir etwa ankommen könnten, ging nach hinten raus dann aber gar nicht auf. Der Weg wurde immer beschwerlicher, entweder in der Hitze am Strand durch den tiefen Sand oder auf dem Parallelweg, zunächst noch eben, später extrem wellig. Unterwegs wurde immer mal wieder Halt gemacht, wenn Angel etwas entdeckt hatte. Das Teleskop, dass alle Guides mit sich führen, wurde dann aufgestellt und etwas scharf gestellt, manchmal war’s dann aber auch schon wieder weg, zumindest bei den Vögeln und Affen war das so. Von den vier Affenarten, haben wir drei gesehen, den Mono Congo nicht, nur gehört, aber den kannte ich ja schon. Das absolute Highlight war aber eine Begegnung am Strand. Angel meinte, ich solle mal meine Kamera aus dem Rucksack holen. Habe ich brav gemacht, hat sich absolut gelohnt: am Waldrand graste ein junger Tapir, absolut entzückend und auch ein wenig fotogen. Also, grasen war es eigentlich nicht was er tat, er fraß Palmenblätter, war in aller Ruhe und mit Leib und Seele am Futtern. Zwei Franzosen waren auch gerade da, drei Kameras, er ließ sich nicht stören, erst als er satt war, ging es weiter.




Weiter ging dann auch die Plackerei auf den angeblich 19km, die dann aber doch knapp 30 wurden: Wäre mir nicht klar gewesen, dass Jammern und Aufgeben keine Option ist, hätte ich vermutlich genau das gemacht. Als dann auch noch kurz vor Einbruch der Dunkelheit der Guide lustig einen Weg im Wald suchte, um den Fluss kurz vor der Ranger Station zu überqueren und das mit meiner Maps.Me-App gar nicht zusammen passte, wurde ich doch etwas unwillig und nervös.Kürzen wir das ganze hier mal ab, um 18:00 Uhr waren wir schließlich am Ziel, völlig fertig, ich wollte nur noch duschen und schlafen, aber das ging auch nicht so richtig, alles tat weh. Schließlich dann duschen, essen, Bett. Um 20:00 Uhr geht das Licht am Schlafsaal aus. 70 Betten gäbe es, wegen Corona sind es nur 35 – 20 davon waren belegt, alle mit Mückennetzen und Laken gut ausgestattet.
Sirena Rangerstation im Corcovado – Nationalpark Einer der Schlafsäle in Sirena
Über Nacht geschehen zum Glück manchmal Wunder, so ein Körper erholt sich wieder, fantastisch, Morgens war ich zwar noch nicht wirklich topfit, aber ein wenig wie auferstanden von den Toten ging es dann um kurz vor sechs auf die erste Wanderung vor dem Frühstück. Um Serena herum sind die Wege gut machbar und man entdeckt so das ein oder andere im Wald, schon spannend. Nach dem Frühstück noch mal die gleiche Strecke, nicht alle Tiere wollten fotografiert werden, aber gesehen habe ich schon einige. Insgesamt also doch ein lohnender Ausflug in den Nationalpark, man gut, dass ich vorher nicht wusste, was genau auf mich zukam. Hier nun also eine Auswahl von Bildern.
Carate Flughafen – noch war mir flau im Magen von der Fahrt Angel – mein Guide Tapirspuren am Strand Corcovado – Übersicht Mono Araña – die größte Affenart im Park war mal ein Wal🐋 Tapir Pumafährte Dragonfly Das Boot nach Drake holt uns sb
Von Serena aus ging es dann mit dem Boot weiter Drake – sehr beschaulich hier, „muy basico“ formulierte eine Verkäuferin im Supermarkt das Angebot hier. Das kann ich so bestätigen. Aber ich bin ja auch nicht zum Shoppen hier, ein bisschen Erholung tut Not, so ganz viel machen kann man eh nicht, es ist zu heiß. So folgte ich dem Rat eines etwas bekifft wirkenden Einheimischen heute Morgen. Er meinte: gar nichts machen, einfach nur hinsehen und gucken was hier So passiert. Habe ich gemacht. Einfach nur am Strand sitzen und aufs Meer schauen, war schön.
Weihnachten am Strand – Familie mit Hängematte und Holzliege Bahia Drake – „muy basico“ Rabengeier im Garten vor meinem Hotel




20.12.2020 Puerto Jiménez- Futterkampf im Papayabaum und Salzdrüsen in den Mangroven
Zwei Tage noch im Paradies, dann heißt es Abschied nehmen und es geht weiter. Neben regelmäßiger Arbeit und Besuchen am Strand fand ich immer mal wieder Zeit, mit der Kamera unterwegs zu sein, um zu schauen, was sich mir so bietet. Eigentlich wollte ich immer noch das perfekte Tukan-Bild, nicht so weit weg, mehr Schärfe, klarere Farben. Ich weiß ja wo man hier wen findet: rote Aras lieben den Mandelbaum, Tukane findet man im Papayabaum.
Schließlich entdeckte ich auch einen im Ort nahe am Wasser, auf einem Grundstück, von einem Hund bewacht, der aber weniger gefährlich aussah. Also pirschte ich mich vorsichtig heran und schoss das erste Bild. Ein Tukan, passabel getroffen, auf dem Weg zur Frucht.
Für das nächste Foto richtete ich die Kamera auf die bereits offene Frucht, fokussierte und drückte ab. Als ich mir das Foto dann anschaute, war ich einigermaßen überrascht, dass kein Tukan im Bild war, wohl aber etwas anderes, aber schaut selbst in meiner Foto-nicht-love-story 😜 Nach einem ausgiebigen Mahl entspannte sich der gefräßige Kerl noch im PapayaBaum. Der kleine Wachhund hatte mich gewähren lassen und mir keinerlei Beachtung geschenkt.




Konkurrenz ausgestochen – satt und zufrieden
Nach relativ wenig Action in den letzten Tagen hatte ich dann doch Sorge, ich könnte irgendwas verpassen, wenn ich hier gar nichts unternommen hätte und habe dann gestern für heute eine Kajak-Tour gebucht, vermittelt über Adonis vom Zeltplatz. Hier läuft fast jegliche Kommunikation über WhatsApp, besonders beliebt sind Sprachnachrichten. Den Vorschlag von Carlos von der Agentur, um 5:00 Uhr morgens zu starten in den Sonnenaufgang hinein, musste ich leider ablehnen – ich brauche das Tageslicht um die 5 km vom Strand, an dem ich wohne, bis in den Ort mit dem Rad zurückzulegen. Also einigten wir uns auf 6:00 Uhr morgens, um 5:50 Uhr war ich dann auch da. Jairo war mein Tourguide – ganz privat, nur für mich. Außer einer Französin war ich wohl die einzige Kundschaft in den letzten Monaten.
Zunächst ging es entspannt aufs Meer hinaus, recht glatt, einige Delfine waren so freundlich sich mal kurz zu zeigen, bevor wir in die Mangroven abbogen. Ich lernte viel über Mangroven, die verschiedenen Mangrovenarten dort und die Tierwelt. Besonders beeindruckend fand ich Salzdrüsen auf einem Mangrovenblatt, die dazu dienen, überschüssiges Salz aus dem Blatt wieder abzugeben.
Noch etwas Allgemeines zu Costa Rica: Lebenshaltungskosten sind hier tatsächlich sehr hoch. Mein Tourguide erzählte mir, dass hier etwa gut 400 € im Monat verdient werden, davon fallen für eine Wohnung etwa 130 € an, für Internet und Fernsehen muss man auch noch mal 40-50 € rechnen, sagte er. Günstig ist hier nach meinen Erfahrungen lediglich Busfahren. Lebensmittel sind teuer, besonders Milchprodukte, speziell Joghurt. Grund dafür seien Exporte nach Panama, meinte Jairo. Grundnahrungsmittel sind hier Reis und Bohnen, schwarze und rote, eigentlich mehr schwarze. Deshalb sind die Packungen im Supermarkt auch etwas größer als bei uns. Die Hygienemaßnahmen im Supermarkt sind sehr klar und alle halten sich daran, erst Hände waschen, dann einkaufen mit Maske. Besonders gefährdete Gruppen dürfen schon morgens zwischen sieben und neun allein einkaufen, so zum Beispiel Ältere und Schwangere.
Noch ein paar Fotos von hier am Strand, darf irgendwie nie fehlen – den werde ich bestimmt ganz schön vermissen… Am Dienstag ist Aufbruch, am Mittwoch kommt dann eine ziemlich harte Wanderung auf mich zu, sagte ich ja schon, ich hoffe ich bekomme danach wirklich das zu sehen, worauf ich hoffe. Den schönsten Strand der Welt und den besten Fisch meines Lebens, gefangen vom Fischer hier in der Familie, werde ich dann hinter mir gelassen haben…
Luffa-Pflanze Pause mit Pampelmuse Das Mädchen in Pink unterrichte ich Rote Aras im Gegenlicht – gern paarweise unterwegs mein braves pinkes Rad funktioniert besser als man denkt Brückenbau – Tag 1… und Tag 2 – alles versenkt das war mein Ausblick beim Blog schreiben Orthemis ferrugenia – Libellenart
16.12.2020 Playa Platanares – der schönste Strand der Welt
Hier mal wieder ein Update, viel Neues ist nicht passiert, wie auch, ich lebe immer noch am schönsten Strand der Welt, aber nicht mehr lange, bald geht es weiter, aber dazu später. Bei den Fotos gibt es zugegebenermaßen eine Häufung an Strand- und Sonnenuntergangsbildern, die Sonnenuntergänge sind aber auch einfach zu schön und mein absolutes Lieblingsbild ist der ganze Regenbogen. Da ist übrigens noch ein kleiner schwarzer Punkt, das ist ein Surfer, der Sohn der Familie, der ist richtig gut und Surfen ist eigentlich sein Hauptlebensinhalt.




Es war Wochenende und spanisch lernen stand bei mir hoch auf der Agenda, ich hatte in einer Austauschgruppe des Ortes hier – so etwas ähnliches wie Flohmarkt – auf Facebook einen Post abgesetzt und formuliert was ich suche, entweder Sprachaustausch – ich kann deutsch und englisch und interessiere mich dafür, spanisch zu sprechen und korrigiert zu werden – oder alternativ Unterricht von jemandem, der das auch kann. Ich hatte damit gerechnet, dass kaum jemand reagiert und war etwas überfahren von der Reaktion, mehr als 20 Freundschaftsanfragen, viele Posts und Mails, aber wenig, was mir irgendwie passend erschien. Ich hatte mich dann in der Familie kurz beraten, wer bekannt und geeignet sein könnte und mich mit einer jungen Frau verabredet, die hier mal in der Nachbarschaft gewohnt hatte.
Dann kommt das Wort Zuverlässigkeit ins Spiel, eine deutsche Qualität, die man in Costa Rica nicht unbedingt überall einfach so voraussetzen darf. Jedenfalls wurden meine Nachrichten plötzlich nicht mehr beantwortet, es war, wie ich es schon vermutet hatte, es passte dann doch nicht mehr so, na gut, dann eben nicht…
Ich hatte ja Alternativen und hab mich weiter gekümmert, was zu einer Verabredung mit Adonis hier vom Zeltplatz geführt hat. Eine Frau, die im Ort ein Hotel betreibt, hatte ihn mir wärmstens empfohlen, er spräche fünf Sprachen und sei „muy especial“. Auch diese Verabredung wurde dann aber widerrufen. Dann meldete sich wiederum die junge Frau und hatte doch wieder Zeit – also trafen wir uns für 1 Stunde und es war auch ganz nett. Mit ganz verschiedenen Leuten zu sprechen, gefällt mir, weil ich viel über die Sicht der Bevölkerung erfahre. Mit Adonis habe ich mich dann auch noch getroffen. Das mit den vielen Sprachen stimmte auch in Ansätzen – Deutsch hat er versucht auf YouTube zu lernen… Wir blieben dann aber doch eher bei Spanisch und sprachen über dies und das, das Schulsystem, die Regierung, die Pandemie, Gott und die Welt eben…




Ein wenig Freundschaft habe ich hier auch inzwischen geschlossen, mit Waleska, die eine sehr charmante Bungalow-Anlage direkt am Strand betreibt. Es gibt Hütten und zwei Zelte, fast alle Unterkünfte direkt mit Meerblick und sehr liebevoll gestaltet. Ich durfte heute auch ihren Garten besichtigen – viele Obstbäume, Papayas, Zitronen, Grapefruit – drei schöne fette reife Exemplare durfte ich mitnehmen, morgen zum Frühstück wird getestet;-) Falls es mich wieder einmal in diese Gegend verschlagen sollte, wohne ich also bestimmt dort in Waleska‘s Place.
Nächste Woche geht es dann also weiter, mit Osa Wild den Corcovado National Park besuchen. Am ersten Tag steht allerdings eine ziemlich heftige Wanderung mit dem entsprechenden Wetter hier an, hohe Luftfeuchtigkeit, heiß, Flussüberquerungen, Laufen am Strand – ich hoffe mal ich schaff das. Ihr werdet es vermutlich erfahren…
Süß – aber nicht anlächeln – wenn sie Zähne sehen fühlen sie sich angegriffen hoch im Baum mal wieder ein Tukan Sternenhimmel an der Playa Platanares Ortsstrand Puerto Jiménez Waleska‘s Place – Zeltunterkunft
13.12.2020 Puerto Jiménez – tortugaspreciosas und ein Miniairport im Dschungel
Ich leb hier so vor mich hin und das gefällt mir – keine Sensationen, nur Dschungel, Strand und der kleine Ort. Schlafen geh ich inzwischen wie alle hier früh – meistens gegen 9 – es ist eh dunkel dann – Tageslicht gibt es so grob von 5 bis 5 und TV gibt es auch nicht. Ein Signal wäre vorhanden, aber da aufgrund des hohen Salzgehaltes in der Luft und der extremen Luftfeuchtigkeit elektronische Geräte sich hier extrem kurzlebig präsentieren, verzichten die meisten Haushalte hier direkt am Strand inzwischen auf diese Art der medialen Unterhaltung.
Es ist Sonntag, seit gestern mein erstes echtes Wochenende nach einer Woche Arbeit. Am Strand hier gibt es ein Schildkrötenprojekt. Ich wollte immer mal hingehen und schauen, was dort so passiert, aber dafür muss man früh aufstehen, bis gestern hatte ich es nicht geschafft, es gab einige Fehlversuche😅. Direkt gegenüber der Projektstation wohnt Waleska und unterhält dort ein Strandhotel – meine Familie sagte mir, sie sei deutsch. Kam mir bei dem Namen merkwürdig vor, aber ich wollte zumindest mal hingehen und fragen, ob sie etwas über das Projekt am Strand hier wisse.
Waleska (aus Regensburg, seit 17 Jahren hier) gab mir dann auch die notwendigen Infos und plauderte ein wenig über das Leben hier am Strand und wusste auch eine Story zum Krokodil, das in der Pfütze lebt. Vor Jahren war sie mit ihrem Quad zur Regenzeit in genau dieser Pfütze stecken geblieben, schließlich in den Straßenmatsch abgesprungen und zu Fuß zurück zum Haus gerannt. Die von ihr beauftragten Arbeiter belächelten sie zunächst, als sie vor dem Krokodil warnte und darum bat, ihr Quad zu befreien. Später kamen sie schwer beeindruckt zurück und bestätigen die Existenz des Krokodils dort.
Glücklicherweise geht die Regenzeit zu Ende und die Pfützen werden kleiner und anders als noch vor vielen Jahren ist das Krokodil 🐊, das dort auf meinem Fahrrad-Weg in die Stadt lebt, inzwischen wohl ein kleines. Trotzdem nicht gerade beruhigend zu wissen, dass da jemand lauern könnte. Ich bin jedenfalls immer froh, wenn ich diese Stelle unbeschadet überstanden habe. Es ist zwar nicht bekannt, dass bisher Touristen angegriffen wurden, aber man weiß ja nie…
Gestern Morgen um 5:45 Uhr war ich jedenfalls pünktlich zum Sonnenaufgang an der Schildkrötenstation und durfte beim Vermessen und Wiegen der kleinen Wesen (tortuga lora) helfen. Die meisten Panzer sind etwa 40 mm lang, 35 bis 40 mm breit und die Tiere wiegen meist so zwischen 16 und 18 Gramm. Die Daten werden gesammelt und gehen dann an eine Universität zwecks Auswertung. Die Regierung hier unterstützt diverse Schildkrötenprogramme. Die Populationen verzeichnen teilweise auch deutlichen Wachstum, die Programme sind also erfolgreich. Nach der Vermessung gab es einen kleinen Vortrag über die Arbeit an der Station, alles auf Spanisch natürlich, und danach durfte ich einen der beiden Eimer an die Wasserkante tragen und ihn dort kippen, sodass wir die kleinen Tortugas auf ihrem Weg in die Freiheit wunderbar beobachten konnten. Ein sehr erhebendes Erlebnis!
Nachmittags war ich mal wieder im Ort, ein paar Dinge erledigen und mich mit einer anderen Workawayerin aus Belgien treffen, die seit sechs Jahren auf Reisen ist. Besonders süß und beeindruckend fand ich den kleinen Flughafen, in den Bildern seht ihr ihn, nicht größer als meine Wohnung, wahrscheinlich kleiner und es gibt ganze 13 Sitze zum Warten auf das Flugzeug. Mittags war ich noch mit meinem Fahrrad über das Rollfeld gerollt, aber wenn ein Flugzeug bereitsteht habe ich das mal lieber gelassen😉.
Ein paar hübsche Pflanzen gibt es auch noch, hatte mal zwischen Frühstück und Arbeit ein bisschen mit der Kamera rumprobiert. Ansonsten fahre ich gleich zum Spanisch Deutsch Sprach-Austausch in den Ort, spannend, aber warum erzähle ich ein anderes Mal…
Allen Daheimgebliebenen einen schönen dritten Advent. Ich weiß Bescheid, der Lockdown kommt, hier auch, aber anders, eine Brücke wird erneuert und wir sind dann zwei Tage von der Außenwelt abgeschnitten – bis dahin, dann habe ich bestimmt wieder Zeit zum Schreiben ✍️
mit dem Rad auf der Rollbahn😎 Airport😀 Piña – lecker Puerto Jiménez Eine knappe Stunde bis San José – sehr verlockend 🧐 😉
08.12.2020 Puerto Jiménez- Papageien, Papayas und Platzregen
Ich gewöhne mich so langsam ein ins Dschungelleben. Nach dem Aufwachen beim ersten Blick aus dem Fenster sind da Kapuzineräffchen. Gestern Abend hab ich meinen ersten Tukan gesehen, womit ein sehnlicher Wunsch auch ohne Betreten eines Nationalparks hier in Erfüllung ging. Leider saß der Gute in beträchtlicher Entfernung auf geschätzten 35-40m Höhe, also doch recht weit weg. Mit etwas Nachbearbeitung ist das Foto aber noch brauchbar, denke ich und inzwischen weiß ich, wie die nächsten Fotos besser werden 😉








Tukane erkenne ich inzwischen auch am Gesang ( schönes melodisches hohes Gepfeife), rote Aras ebenso (rabenähnliches Rumgekrächze) und merke an den Bewegungen der Blätter, ob irgendwo Affen rumturnen. Das Vogelkonzert zur Morgendämmerung ist schon beeindruckend – Rote Aras fliegen hier auf der Halbinsel einfach so rum – wegen ihrer hohen Anzahl hier kaum noch etwas Besonderes, für mich aber schon. Manchmal knallt es nachts laut- dann ist mal wieder eine Kokosnuss, Papaya oder was auch immer im Garten gegenüber auf den Boden gekracht. Das Geheul der Brüllaffen nehm ich inzwischen kaum noch wahr- es sei denn es ist fünf Uhr morgens und sie wecken mich. An den scheinbar endlosen schicken Strand direkt vor meiner Haustür hab ich mich auch schon gewöhnt – ich schaue nichtsdestotrotz täglich nach, ob er noch da ist.
In der kanadischen Familie, bei der ich bier wohne, bin ich als „workawayerin“ für das Homeschooling zuständig und kümmere mich zurzeit um die Tochter der Familie, die nach kanadischem Curriculum Klasse 5 beschult werden soll. Also mache ich das, was ich schon immer gemacht habe- die Steigerung von ein- und mehrsilbigen Adjektiven erklären – nur eben nicht einer ganzen Klasse. Ist schon eine interessante Erfahrung, für Homeschooling zuständig zu sein und bietet – bei eben nur einem Kind – die Möglichkeit, sehr flexibel auf aktuelle Stimmungen und Gegebenheiten einzugehen und kreativer und spontaner als im normalen Schulalltag zu agieren und zu reagieren. Die ersten zwei Tage waren jedenfalls gut und ich lerne Neues über Kanada und „herbivores, carnivores, omnivores“. Wettertechnisch kann man sich auf der Osa- Halbinsel auf zweierlei verlassen – es ist warm und es wird bestimmt auch bald mal wieder regnen – das dann aber ordentlich. Das Ende der Regenzeit ist eben nicht das Ende des Regens😉. Am Wochenende soll es mit Spanisch lernen vorangehen – mal schauen, ob es wirklich klappt – facebook macht ja viele Dinge möglich…
Der helle Hund hat mich zur Begrüßung erstmal leicht gezwackt😅 Vorsicht – Krokodil Mein Fahrradweg in den Ort Am Pier – Fähre nach Golfito Playa Platanares Rabengeier Ich liebe diese Ohren😍 Flughafen – hab heut auch die Abkürzung übers Rollfeld genutzt Hund und Katze🥰 „Wer Müll in die Landschaft wirft, dem hilft Gott nicht🙃“ Roter Ara im Mandelbaum mitten im Ort
05.12.2020 Vom Affen lernen
Meinen Lehrmeister in Entspannung fand ich übrigens vor meinem Fenster in Santa Teresa – pura vida und so🐒😉
04.12.2020 Puerto Jiménez – Paradies mit Beschäftigung
Irgendwann musste unser entspanntes generationsübergreifendes WG-Projekt zwischen Brandung, Dschungel und nächtlichem Affengeheul ja auch mal ein Ende finden – also trennten sich vorgestern unsere Wege – Laura zog es nur ein kleines Stückchen weiter zum Spanischlernen an die Perfect Sunset School, für Melina ging es heimwärts. Nach San José – Verkehrsknotenpunkt des Landes – reisten wir noch gemeinsam – erst mit dem Taxi, dann der Bus, Fähre, Taxi und wieder ein Bus. Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind wegen Covid in Zahl und Zuverlässigkeit eingeschränkt – zuverlässige Infos zu finden, erfordert ein wenig Recherche – im Netz, mit Menschen vor Ort – irgendwie finden sich aber immer Wege, das Ziel zu erreichen- nur reichlich Zeit muss man einplanen.




Zum Essengehen hatte wir uns im Hotel das Café Mundo empfehlen lassen – das Essen war ok, der Weg dorthin nicht ganz ohne – viele offenherzig bekleidete Damen ( darunter auch zwei mit sehr tiefer Stimme) säumten unseren Weg. Straßenüberquerungen waren aber gefährlicher – das Leben der Passanten zu schützen steht auf der Agenda des Autofahrers in Costa Rica wohl nicht so weit oben auf der Liste😳
Am Donnerstag ging es dann für mich weiter nach Puerto Jiménez zum workaway in einer kanadischen Familie- eigentlich war pures Homeschooling angedacht für die zwei Sprößlinge der Famile- aber manchmal kommt es eben anders. die amerikanische Workawayerin, deren Aufenthalt bis Anfang Dezember gedacht war, bleibt nun doch bis 2021, ihre Familie in den USA sorgt sich wegen steigender Coronazahlen und regte an, die Tochter möge verlängern.
Change of plans mal wieder, aber „no problem“. Momentan kümmere ich mich um Grundreinigungsarbeiten in der soeben (fast 😉 fertiggestellten Hütte auf dem Grundstück der Familie, die später vermietet werden soll an Touristen. An denen mangelt es hier aber derzeit noch zum Leidwesen derer, die vom Tourismus leben. Mir verhalf das zu einer exquisiten Beherbergung für die Dauer meines Aufenthalts hier.
In der Familie bin ich sehr freundlich aufgenommen worden – also von den Menschen sofort. Einer der beiden großen Hunde 🐕 war nicht ganz so freundlich zur Begrüßung und zeigte Zähne – seit heute ist das aber alles befriedet – nur der dritte – kleine – Hund ist noch schüchtern. Zwei Katzen gibt es auch noch.
Bei Ankunft gestern war es dunkel – also schaute ich heut früh erstmal, wo ich bin – zum Strand zu laufen dauert ein bis zwei Minuten und es ist traumhaft – weitläufiger mit gleichmäßiger Brandung. Heut nach der Arbeit fragte ich nach einem Fahrrad, um in den Ort zu fahren und zu gucken, wo ich so gelandet bin. Fahrräder sind hier anders – ein Gang, keine Bremse am Lenker, nur Rücktritt und durch die salzige Luft rostempfänglich. Ich kam trotzdem an – 30 Minuten gemächlich über die dirt road mir teils riesigen Pfützen.
Irgendwann hab ich auch den Fahrradladen gefunden und alles geregelt – Kette ist gefettet, Pedale sind neu, Vorderreifen aufgepumpt. Supermarkt war auch noch dran. Sehr geordnet alles zum Betreten – erst Hände waschen mit Wasser und Seife, dann abtrocknen, dann desinfizieren, dann einkaufen.
Auf dem Rückweg noch den winzigen Hafen inspiziert und vor allem den Flughafen- so süß – das Rollfeld wird regelmäßig von Fußgängern überquert und als Abkürzung genutzt. Von dort würd ich gern mal fliegen…
Auf dem Rückweg schlug das Wetter um und: wenn Regen, dann Regen🌧💦💧☔️🌨 Momentan ist das Ende der Regenzeit – es sollte also besser werden. Hier bleibe ich nun also erstmal ein wenig und werde ab und an berichten wie das Leben hier so ist – bis dahin, pura vida🐒🐕🌨🌴😎
Fährüberfahrt 1 Minute zum Strand mein neues Zuhause 🏡 Kaffee am 1. Morgen Gallo Pinto – will ich lernen zuzubereiten Schlicht, aber fährt… Fahrradladen Supermarkt mit Covid-Prozedere Puerto Jiménez
01.12.2020 Santa Teresa – Affentheater, Staubpiste und Surfer
Santa Teresa – Nach sehr ruhigen Tagen in Sámara war die Ankunft fast ein Kulturschock – hier gibt es tatsächlich Touristen – jung, sportlich, immer mit Surfbrett unterwegs und am liebsten per ATV. Auf 200m durchlebt man hier verschiedenste Kulturzonen. Am Strand kräftige Brandung (zum Baden für Normalos nicht so ganz ohne), 100 m weiter ins Land hinein dann die berühmte Staubpiste von Santa Teresa – voller Schlaglöcher und matschig, da wo Regen und Wasser die Piste aufgeweicht haben oder aber eben staubig – Autos die hier länger stehen, findet man kaum wieder. Einen echten Ortskern gibt es nicht – von Malpais über Playa Carmen (mit drei nicht funktionierenden ATMs) und Santa Teresa zieht sich das Straßendorf mit kleineren Lücken bis Playa Hermosa – dort menschenleere Strände mit kräftiger Brandung und der Strand macht seinem Namen alle Ehre – hermosa – schön eben.
Unsere Unterkunft Luz de Luna liegt wieder knapp 100 m ins Land hinein von der Straße weg im „Urwaldgarten“. Gestern morgen gab es Affentheater von etwa 10 Kapuzineräffchen um 6 Uhr morgens gleich hinter meinem Schlafzimmerfenster. Heute morgen begann das Spektakel schon um 5 – Brüllaffen (Mono Congo) gaben ein kräftiges Konzert – an Schlaf war nicht mehr zu denken. Die Lautstärke war unglaublich – irgendwas zwischen Hundebellen und sonorem Wolfsgeheule. Ich hab ein bisschen gegoogelt, wollte eigentlich den Sound hier wiedergeben können, aber alles im Netz klang viel zahmer als das, was wir hier erlebt haben. Zum Gebrüll überhaupt gab es dann überall die gleiche Info: Je tiefer das Gebrüll desto kleiner die Hoden – ok – interessante Info jedenfalls 😉
Man kann sich jedenfalls gut gewöhnen an das entspannte Leben hier zwischen Pazifikbrandung und Dschungelfeeling ohne den Druck, jetzt mal ganz viel unternehmen zu müssen, weil es ja bald schon wieder heim ginge – morgens in den Pool, in der Hängematte chillen, Meeresrauschen, Staubpiste abklappern, abends mit Blick aufs Meer essen gehen bei weit über 20 Grad – das Jäckchen bleibt hier stets zu Haus.
Morgen geht es aber schon weiter per Taxi, Fähre und Bus (so zumindest ist der Plan) – ist alles organisiert – von A nach B ist hier etwas chaotisch mangels Touristen, klar ersichtlichem Verkehrssystem und überhaupt. Über San José (morgen) geht es am Donnerstag weiter nach Puerto Jiménez – wenn ich dann da bin, verrate ich hier auch, was ich da so mache – jedenfalls bin ich gespannt auf meine Zeit dort…
Luz de Luna – Santa Teresa Playa Hermosa Iguana Kapuzzineräffchen 6am🤨🐒😉 Playa Carmen Hotel Playa Carmen – Happy Hour😉 Mono Congo – Howler Monkey etwas unscharf, aber extrem laut
28.11.2020 Santa Teresa – Nacimiento erlebt
Wir hatten Glück, offensichtlich hatte den Schildkröten jemand Bescheid gesagt – zumindest den schlüpfenden Babys. Nach einer knappen Stunde ruckeliger Fahrt über enge und holprige Straßen im Dunklen erreichten wir den Schildkrötenstrand und wurden von unserem Guide Alexis instruiert. Kein weißes Licht – nur rotes, um die Schildkröten nicht zu verschrecken. Nur von hinten nähern, Umsicht und Vorsicht sowieso. Schon der Anblick der ersten winzigen Tortuga war berzerwärmend. Bald darauf dann das erste Nest – einfach sehr bewegend dem Gewimmel zuzusehen, das sich aus ca 30 cm Tiefe befreit und dann Richtung Meer stratzt, etwa 100 Tiere pro Nest – nur ca 1% überlebt mittelfristig.
Sámara Twisted – auf dem Weg nach Santa Teresa Santa Teresa Endlich Obst 🍍 zum Frühstück Luz de Luna
26.11.2020 Sámara – Luxuslotterleben genießen😌
Eigentlich gibt es nicht viel zu berichten, ich bin schon drei Tage hier und genieße das Leben😀 Morgens um sieben geht es erst einmal in den Pool, eine Runde schwimmen.




Frühstück gibt es am Strand, immer wieder Gallo Pinto, ich mag es noch. 😋
Melina, die ich über eine Facebook Gruppe kennen gelernt habe und mit der ich hier ein Zimmer teile, wünscht sich was anderes zum Frühstück, das gibt es dann ab morgen. Tagsüber ist auf alle Fälle Strand angesagt, herrliche Pazifikwellen laden zum Baden ein und Surfer der Schule neben an versuchen sich mit den Wellen. Ansonsten bietet das kleine Örtchen entspannte Lokalitäten und kleine Geschäfte, mal was essen, mal ein Cocktail, eine schöne Zeit haben mit Melina und Laura, die für längere Zeit hier in Costa Rica ist und auch zu unserem generationsübergreifenden Dreier-Reiseteam gehört. Wir haben jedenfalls unseren Spaß und genießen – Pura Vida eben😎 Und die Sonnenuntergänge sind auch ganz hübsch🌄




Für heute Abend haben wir eine Schildkrötentour gebucht, ich hoffe die Schildkröten 🐢 wissen Bescheid und lassen sich auch sehen… Aber davon später mehr.
Morgen geht es dann weiter, mit dem Shuttle nach Santa Teresa, die Entscheidung ist gegen das eigene Mietfahrzeug gefallen, die Straßen sind hier eher schlecht und der letzte Hurrikan hat zusätzlich Brücken zerstört.Später dann also mehr…
23.11.2020 Samara – Pazifikküste – pura vida🏝
San José heute Morgen zu verlassen, fiel mir nicht so schwer, ganz nettes Hotel, aber ziemlich abgerissene Umgebung. Am Busbahnhof heut früh dann sehr geordnetes Procedere, man wird aufgerufen zum Anstellen, dann geht es in kleinen Gruppen in den Bus, überall ist Maskenpflicht. Nach knapp 6 Stunden war die Fahrt endlich geschafft, durch abwechslungsreiche grüne Landschaften und Nebelfelder, wechselndes Wetter, von Sonne bis Regen alles dabei, und vom Regen nicht zu wenig. Am Pazifik hier dann auch noch etwas Regen, aber auch Sonne, sehr schönes Hotel, perfekte Lage, gleich am Pazifik, freue mich auf das Frühstück morgen im Restaurant am Meer. Beeindruckender Strand, morgen mache ich mal nichts, außer relaxen. Das ist zumindest momentan mal der Plan😄☀️😎.
22.11.2020, San José – erstmal orientieren
Der Flug war lang, zwölfeinhalb Stunden, vorher noch mit Straßenbahn und Zug über Hannover nach Frankfurt – Lang andauernde Einreiseformalitäten, um 21:30 endlich im Hotel – Noch etwas essen und trinken im Kiosk gegenüber, fertig!
Frühstück im Hotel war gut, gleich eine Spezialität des Landes kennen gelernt, Gallo Pinto: Reis mit schwarzen Bohnen, Spiegelei mit Koriander, Baguette, Würstchen, Koch Bananen, ein traditionelles Frühstück der Region, gibt es bestimmt morgen auch wieder für mich 😋




San José ist ansonsten nicht so richtig herzerwärmend, aber alles soweit geregelt, OFF gegen die fiesen Mücken gekauft, Simkarte aus Costa Rica, und erste Eindrücke gewonnen, morgen geht es ans Meer 🌊 😀
Mercado Central – stilvolle Masken Teatro Nacional Postmuseum
21.11.2020 Lufthansa unterstützen – mit Direktflug ✈️ nach San José
Manchmal kommt es anders als geplant, Chile und Argentinien müssen warten, aber Costa Rica geht, zwei Monate, verschiedene Reiseabschnitte, es geht los in San José, aber erst mal wird geflogen, später mehr…🇨🇷😉🌴🐒🐸😎



